Das Labor für die Kitteltasche

Oft werden Antibiotika verschrieben, ohne zu wissen, ob es sich überhaupt um eine bakterielle Infektion handelt. Mit dem „fluidLab“ der Dresdner Anvajo GmbH lässt sich das vermeiden. Das Gerät ist kaum größer als ein Smartphone. Binnen einer Minute können damit Blutproben analysiert werden.

Fluidlab R-300 – Das Labor für die Kitteltasche (Quelle: anvajo GmbH, Dresden)

Für eine direkte und sichere Infektionsdiagnose reicht es, einen Tropfen Blut zusammen mit einem Reagenz auf den Probenträger zu geben. In wenigen Minuten liegt das Ergebnis vor. Anvajo entwickelte das portable Labor für Point-of-care-Tests auf Basis mehrjähriger und patentierter Forschung. Grundlage ist die Idee, zwei Bereiche der Labordiagnostik – Spektroskopie und Mikroskopie – in einem Gerät zu vereinen, das in eine Handfläche passt. Damit lassen sich neben Blut auch andere Flüssigkeiten analysieren. Einfach zu bedienen und zudem kostengünstig bietet es vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, etwa in der Medizin, der Umwelttechnik, der Lebensmittelanalytik oder in der Forschung.

Von der Konstruktion der Hardware über die Softwareentwicklung bis zur Untersuchung biochemischer Reaktionen findet der gesamte Herstellungsprozess bei Anvajo statt. Das miniaturisierte Labor für spezifische Infektionstests soll 2019 auf den Markt kommen, weitere Produkte sind in Vorbereitung. Geplant ist unter anderem ein Gerät zur Hämoglobinmessung. Schnelle und kostengünstige Blutanalysen könnten weltweit Millionen Menschen helfen, die an Anämie leiden.

Als ursprünglich an der TU Dresden gestartetes Projekt, blickt anvajo inzwischen auf 7 Jahre innovative Forschung und erfolgreiche Produktentwicklung mit ununterbrochenem Wachstum zurück. Im Rahmen der Geschäftserweiterung wurde im Januar 2020 der neue anvajo Hauptsitz Dresden bezogen. Auf  über 1.500 Quadratmetern sind alle  Unternehmensbereiche unter einem Dach vereint. 

Anvajo GmbH, Dresden